Etiketten-FAQ: rund um Etikettentechnik und Kennzeichnungslösungen:
Was ist der Unterschied zwischen Endlos- und Bogenetiketten?
Endlosetiketten auf Rolle werden für Anwendungen verwendet, die eine kontinuierliche Etikettenzufuhr benötigen. Sie sind ideal für Print-on-Demand-Drucke kleiner Formate und Spendeautomaten.
Bogenetiketten kommen zum Einsatz, wenn größere Formate benötigt werden oder wenn das Etikett als Teil eines Dokuments dient. In solchen Fällen sollte man klären, ob sich das nicht über einen Drucker für Bogenverarbeitung lösen lässt.
Was sind Anhängeetiketten?
Anhängeetiketten sind Etiketten, die am Produkt befestigt aber nicht aufgeklebt werden. Die Vielfalt der Befestigungsmöglichkeiten ist groß: von Metallclipsen über Kabelbinder oder Draht bis hin zur Anbringung als Schlaufenetikett (z. B. für Baustahl, Pflanzen oder Säcke) oder aufgefädelt auf Umreifungsbänder.
Gibt es Kombinationen von Kleben und Hängen?
Die gibt es. Ist technisch etwas aufwändiger, aber es gibt verschiedene Techniken, Klebefelder oder Klebebänder in der Etikettenfertigung zu integrieren. Das bringt Vorteile in der Handhabung (z. B. beim Aufbringen und Ablösen der Etiketten) und vereint alle Eigenschaften unserer Anhänge- und Selbstklebeetiketten.
Was ist eine Perforation?
Das kommt auf die Handhabung an. Im Fokus ist meist das Trennen der Etiketten. Aber es gibt auch Perforationen, die erst nach einer Zeit getrennt werden. Um zum Beispiel einen Abschnitt als Versandnachweis abzunehmen. Oder im Etikett zu knicken. Technisch wird das über das sogenannte Schnitt-Steg-Verhältnis gelöst: wie viele „Zähne“ hat die Perforation und wie breit sind die Stege.
Wie lange sind Etiketten für die Kennzeichnung im Freien nutzbar?
Das geht von „gar nicht“ bis nahezu endlos lange. Papier hält als Klebeetikett, wenn es mechanisch nicht belastet wird. Kunststoffe sind empfindlich gegen UV-Strahlen. Aber es gibt Folienetiketten, die über mehrere Jahre einsetzbar sind. Was über eine entsprechende Pigmentierung oder über Schutzlacke/-striche gelöst wird. Genauso sind Klebstoffe als wasserlösliche Dispersionen begrenzt belastbar und Lösemittel-basierende Acrylate sind über Jahre beständig.
Welche Materialien setzt S+P Samson als Hersteller ein?
Wir haben eine jahrzehntelange Erfahrung in der Verarbeitung von Kunststoffen. Für alle Arten von Belastungen und Einsatzgebiete. Das Besondere ist, dass S+P Samson selbst Folien auf dem Weltmarkt beschafft und veredelt oder veredeln lässt. So entstehen besonders widerstandsfähige Produkte – die den Namen GRAPHIPLAST® „verdienen“.
Sind die Etiketten für Automatisierung/Roboter geeignet?
Ja, sind sie. Allerdings ist das ein sehr spezielles Gebiet, da es die enge Kooperation mit dem Hersteller der Anlage braucht. Das breite Portfolio von Folien, Klebstoffen und Verarbeitungstechnik prädestiniert S+P Samson für solche Anwendungen. Dazu kommt, dass S+P Samson hierfür spezifisch Anlagen und Lösungen entwickelt hat, die ein Verkleben eines Etikettes bei der Verarbeitung deutlich erleichtert. Mit SecuBond® gibt es keine Kleber-Rückstände und keine Stopps wegen Kleberaustritt.
Gibt es auch rückstandsfrei wieder ablösbare Etiketten?
Klar gibt es die. Dabei stellt sich auch immer die Frage: klebt das Etikett auch trotzdem gut genug? Dieses Spannungsfeld lässt sich mit semi-permanenten Klebstoffen bis zu 100 % ablösbaren Klebstoffen lösen. Das kommt auf die Anforderung an.
Bis zu welcher Temperatur halten die Etiketten stand?
Hier müssen wir unterscheiden zwischen der Temperatur beim Aufbringen und den Einflüssen, die die weiteren Verarbeitungsprozesse mit sich bringen. Es gibt für nahezu alle Temperaturen Lösungen, die aber einerseits sehr kostenintensiv und andererseits begrenzt sind in ihrer Klebkraft. Mit Keramik beschichtete Metallanhänger halten nahezu alles aus – aber sie sind sehr speziell in der Bedruckung (C02 Laser) und entsprechend wertig.
S+P Samson hat sich hier der den Kennzeichnungslösungen verschrieben. Mit Selbstklebe-Etiketten bis 350 °C und Anhängern bis 580 °C.
Gibt es beizbeständige Etiketten?
S+P Samson verfügt über ein Portfolio an beizbeständigen Etiketten. Wir bieten hier individuelle Lösungen für Ihre Beizanwendung. Um für Sie das passende Produkt zu wählen, sind Produkttests bei Ihnen vorab unabdingbar. Fragen Sie uns gern.
Gibt es Datenblätter für die verschiedenen Etiketten?
Die gibt es natürlich. Vorausgehend sollte ein Beratungsgespräch sein, da die Lösungen vielfältig sind. Somit kann man im Vorfeld selektieren und passende Lösungen für einen Testlauf qualifizieren.
Welche Software brauche ich, um die Etiketten zu bedrucken?
Es gibt diverse Lösungen – die Frage, die Vorab zu klären ist, ist die Herkunft der Daten. Bei produktionssynchroner Auszeichnung werden in der Regel Daten in ein Layout importiert. Drucksoftwaresysteme sind gängige Lösungen für diese Anforderungen. Sie erstellen ein Layout und definieren Felder und diese Felder werden über eine Schnittstelle befüllt. Wir beraten Sie gern.
Mit welchen Drucksystemen lassen sich die Etiketten bedrucken?
Im Prinzip mit allen Druckern, die als Etikettendrucker zur Verfügung stehen. Entscheidend ist, dass das Etikettenmaterial auf den Drucker zugeschnitten ist. Die Oberfläche muss für eine gute Verankerung von Thermotransferfolie, Toner oder Tinte präpariert sein. S+P Samson hat sich auf Thermotransferdruck und Laserdruck spezialisiert. Grund ist die hohe Widerstandsfähigkeit dieser Medien.
Was ist der Unterschied zwischen Thermotransfer- und Laserdruck?
Thermotransfer-Farbbänder sind fragil und sie müssen für den Einsatzzweck spezifiziert sein. Das Wechseln der Bänder und die Einstellung der Drucker braucht Schulung. TT-Drucker haben eine Spendekante und können somit die Etiketten „übergeben“ oder Etiketten maschinell verarbeiten. Laserdrucker sind sogenannte „Plug and Play“ Drucker. Die Nutzung ist einfach und selbsterklärend. Durch die Nutzung von mehreren Trays lässt sich der Druck von Etikettensorten oder die Zusammenführung von Dokumenten und Etiketten per Software steuern.
Welches Farbband benötige ich für Thermotransferdruck?
Das ist von der Oberflächenbeschaffenheit des Etikettes und von der Beanspruchung des Druckbildes abhängig. Die Hauptbestandteile der Farbbänder sind Wachs und Harz. Je höher der Harzanteil, umso kratzfester ist der Ausdruck. Fragen Sie uns gern.
Welche Möglichkeiten der Farbkennzeichnung gibt es?
1. Farbigen Druck über den Etikettendrucker
Klassisches Beispiel für mehrfarbigen Druck mit Thermotransferdrucker ist das GHS-Etiketten (Gefahrstoffkennzeichnung). Der Druck ist hier zweifarbig. Farbiger Drucker mittels Laserdrucker ist uneingeschränkt, was die Farbigkeit und die Druckqualität betrifft. Der Druck mittels Toner weist eine sehr gute UV-Beständigkeit auf.
2. Farbiger Vordruck auf den Etiketten
Der farbige Vordruck ist nahezu grenzenlos möglich. Gängig für die Farbkennzeichnung sind Balken oder Farbstreifen. Die Alternative dazu sind vorgedruckte Farbkästchen oder andere Geometrien. Diese werden softwareseitig durch ein X oder ein anderes Symbol „aktiviert“.
Wie kann ich ein Hängeetikett befestigen?
Für viele Anwendungen gibt es spezifische Drahtschlaufen (Clips). Diese sind im Handel oder bei uns erhältlich. Ist ein Clip nicht praktikabel bleibt der Bindedraht. Dieser sollte einen Durchmesser von mindestens 1,5 mm haben. Alternativ stehen Kabelbinder zur Verfügung oder das Etikett kann als Schlaufenetikett gehängt werden.
Was ist ein Barcode? Welche Barcodes gibt es?
In einem Barcode werden Symbole (Zahlen/Buchstaben/Sonderzeichen) in Module oder Striche übersetzt. Die Breite und das Verhältnis der Striche zu den Leerflächen bestimmt die Symbolik/Codierung. Vorzugsweise werden heutzutage 2D Codes eingesetzt. Diese verfügen über eine größere Speicherdichte und über eine höhere Redundanz. Zu beachten sind die in Branchen üblichen Standards wie der Code 128 für Odette Belege.
Was muss beim Lesen von Barcodes aus größerer Entfernung beachtet werden?
Das Lesegerät muss für diese Anwendung geeignet sein. Zu stark reflektierende Folien (Spiegelung) erzeugen Streulicht, was das Lesen erschwert. Für Anwendungen im Freien gibt es bei höheren Entfernungen Spezialfolien, die über eine Art Prismen-Oberfläche verfügen, was das Lesen über größere Distanzen deutlich erleichtert. Für jede Anwendung eine individuelle Kennzeichnungslösung.
Wo bekomme ich Handspender oder Spendeanlagen für Etiketten?
Für verschiedene technische Applikationen gibt es Firmen, die sich auf Auszeichnung spezialisiert haben. Als Anbieter für Spezialetiketten arbeitet S+P Samson eng mit diversen Partnern zusammen. Je nach Art der Anwendung stellen wir gerne die Kontakte zu den Maschinenbauern her.
PE, PET oder PVC? Was ist der Unterschied?
PVC als Folie ist in der Regel langlebig und verfügt über eine begrenzte Temperaturbeständigkeit (ca. 80°C). PE ist ein sehr weiches, anschmiegsames Material, das in der Regel leichter versprödet. PET ist gängig in der Verpackung (transparent) und es zeichnet sich je nach Dicke durch eine höhere Steifigkeit und Temperaturbeständigkeit aus. Bei allen Folien hängen die Eigenschaften von der „Ausrüstung / Pigmentierung“ des Folientyps ab. Das betrifft z.B. die UV-Beständigkeit, die Opazität, die Antistatik und die Versprödung.
Wie definiere ich die richtige Farbe des Vordrucks?
Für eine präzise Farbangabe für Vollton benötigen wir von Ihnen den gewünschten Farbton nach Pantone oder HKS – Standards für Misch-Farbtöne. Rasterdruck (Farbe in Farbe) wird in der Regel durch die Software bei der Erstellung der Vorlage definiert (Rasterdichte/Farbanteile CMYK etc.). Diese Daten sind entscheidend für die Wiedergabe.
Wie beständig sind die Farben (Farbhaftung/Lichtechtheit)?
Farbhersteller geben die Licht-Echtheit (UV) anhand der Woll-Skala an. Diese ist stark von der Schichtdicke (Pigmente) der Farben (Vollton/Raster) und von der Art der Farben abhängig. Generell lässt sich sagen, dass Gelb/Rot die geringste und Blau/Schwarz die höchste Beständigkeit aufweisen. Sind die Anforderungen an die Beständigkeit spezifisch, kann man anhand dieser Angaben und in Abstimmung mit dem zu bedruckenden Substrat prüfen, welches der Druckverfahren die Anforderung erfüllt. Für besonders hohen Anforderungen gibt es zusätzlich UV-Schutzlacke oder Schutzlaminate.