Einkauf im Wandel News | Menschen | 25.06.2024
Interview Tanja Hoenig & Melanie Cantatore | Strategischer Einkauf
Tanja Hoenig (Leiterin Strategischer Einkauf) und Melanie Cantatore (Senior Einkäuferin) bei S+P Samson geben uns einen Einblick in eine herausfordernde Zeit 2022:
Die Marktbedingungen in 2022 waren schwierig. Wie seid Ihr damit umgegangen?
T. Hoenig:
Im Spannungsbogen zwischen Verfügbarkeit und Vorlaufzeiten hat sich das im Laufe des Jahres zu einem Glücksspiel entwickelt. Bei Zuteilungen von Material war man auf den guten Willen der Lieferanten angewiesen.
M. Cantatore:
Ein neuer Zustand war, dass immer wieder Grundstoffe bzw. Komponenten nicht verfügbar waren. Bei RFID betrug die Lieferzeit bis zu 56 Wochen. Einige Lieferanten verhielten sich partnerschaftlich andere nutzten ihre Marktstellung aus. Letztendlich müssen wir die Lieferfähigkeit sicherstellen – und das ging einher mit der Ausweitung der Lagerbestände.
Wie seid Ihr dem begegnet? Welche Maßnahmen können so eine Situation abfedern?
T. Hoenig:
Letztlich helfen nur alternative Produkte und Lieferanten. Das Feld hat sich hier neu sortiert. Ab dem zweiten Quartal wurden zuerst die Energiekostenzuschläge zurückgenommen. Für Preisverhandlungen braucht es Alternativen. Hier kam uns die Marktkenntnis zugute. So wurden neue Lieferanten und Produkte qualifiziert.
M. Cantatore:
Die Unsicherheit hat sich bis in das Jahr 2023 gezogen. Die Abstimmung mit Lieferanten hat sich deutlich erhöht, sprich, es waren viele, viele Gespräch notwendig, um einerseits die Versorgung zu sichern und andererseits, um Alternativen zu prüfen.
Im Nachhinein betrachtet - was lief gut, was lief schlecht?
T. Hoenig:
Gut lief, dass wir die Flexibilität des Systems verbessert haben. Die Lieferanten wurden neu bewertet und das Portfolio neu sortiert. Schwachstellen sahen und sehen wir in der internen Kommunikation: je besser wir die Bedarfe der Kunden kennen, umso besser können wir disponieren. In der Folge haben wir mehr Materialien auf auftragsbezogene Beschaffung umgestellt. Basis für die Materialbestellung ist eine vertragliche Kundenvereinbarung.
M. Cantatore:
Entscheidend ist das Thema Second Source. Für Verhandlungen braucht es mehr Alternativen – eine nie endende Aufgabe bzw. Herausforderung.
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